Ehrung für langjährige DRK-Übungsleiterinnen
Spaß am Ehrenamt: Mehrere DRK-Übungsleiterinnen sind bei der Jahresabschlussfeier für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt oder nach vielen Jahren Mitarbeit verabschiedet worden.

Seit mehr als 40 Jahren bietet der DRK-Kreisverband Bodenseekreis ein Bewegungsprogramm, mit dem sich Menschen bis ins hohe Alter fit und beweglich halten können. Dazu sind im Bodenseekreis und bis Pfullendorf gut 30 ausgebildete Übungsleiterinnen aktiv, die 53 Gruppen anbieten. Knapp 600 Senioren nutzen Woche für Woche die Möglichkeit, in lockerer Runde mit Gleichgesinnten Herz und Kreislauf in Schwung zu bringen. Pro Übungsstunde zahlen die Teilnehmer eine kleine Gebühr an die Übungsleiterin, darüber hinaus fallen keine Kosten an. Wer zu einer Stunde verhindert ist, braucht dafür auch nichts zu bezahlen.
Teils sind die ehrenamtlichen Übungsleiterinnen schon Jahrzehnte aktiv, wie bei der jüngsten Jahresabschlussfeier deutlich wurde. So bietet Sybille Strasser seit 30 Jahren Gymnastik in Heiligenberg an. Viele Jahre leitete sie zwei Gruppen in Wintersulgen; jetzt ist es noch eine Gruppe, da die Teilnehmer in fortgeschrittenem Alter sind. Sybille Strasser erzählte: „Früher war es noch eine Besonderheit, dass die Frauen auf dem Land zur Gymnastik kommen.“ Die Frauen, überwiegend aus der Landwirtschaft, seien der Meinung gewesen, sie seien im Alltag „schon genug auf den Beinen“. Aber das Angebot des DRK-Kreisverbands habe sich etabliert, denn die Gymnastikgruppen seien auch ein geselliger Treffpunkt im Dorf. Er biete Abwechslung im Alltag und kostbare Zeit, sich außerhalb der Verpflichtungen in Familie und Betrieb um sich selbst kümmern zu können. Die Gruppe, die Sybille Strasser leitet, hat den wohl höchsten Altersdurchschnitt aller Gruppen im DRK-Kreisverband: Die sieben Teilnehmerinnen sind im Schnitt gut 91 Jahre alt. Gerade erst habe man zusammen den 94. Geburtstag einer Teilnehmerin gefeiert: „Sie ist aber noch nicht so lange bei der Gymnastik dabei – vielleicht 20 Jahre“, fügte Sybille Strasser spontan hinzu und erntete dafür fröhliches Gelächter in der Runde der Übungsleiterinnen.
Karl-Heinz Jaekel, Leiter Sozialarbeit im DRK-Kreisverband Bodenseekreis, dankte Sybille Strasser für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement und rechnete vor: „Bei einer Stunde Gymnastik in der Woche, bei durchschnittlich 38 Wochen pro Jahr, kommen Sie in 30 Jahren auf etwa 1140 reine Einsatzstunden, ohne Vorbereitungszeit!“
Seit 20 Jahren widmet sich Ines Großer im DRK-Kreisverband Bodenseekreis ganz dem Tanz. Als Übungsleiterin hat sie bereits sechs Tanzgruppen in Friedrichshafen und Oberteuringen aufgebaut. Wöchentlich treffen sich Männer und Frauen in ihren Gruppen, um nach anspruchsvollen Choreografien zu tanzen. Karl-Heinz Jaekel erinnerte auch an die Tanzveranstaltungen im Lammgarten an der Uferpromenade in Friedrichshafen, die Großer früher organisierte: „Ich glaube, dass Sie ganz, ganz viele Leute glücklich machen.“
Zehn Jahre lang war Susanne Block in Überlingen Übungsleiterin beim DRK Bodenseekreis – die Ehrung jetzt war auch verbunden mit ihrer Verabschiedung aus diesem Ehrenamt.
Vor fünf Jahren hat Rosemarie Fleischhauer in Pfullendorf eine Gymnastikgruppe aufgebaut. Mit Elan und Ideen etablierte sie die Gruppe als festes Angebot für Senioren in Pfullendorf, wie Karl-Heinz Jaekel hervorhob. Jetzt habe sie Pläne, eine zweite Gruppe in Pfullendorf aufzubauen.
Ebenfalls seit fünf Jahren ist Cornelia Meschenmoser als Übungsleiterin aktiv. Sie betreut eine Sitzgymnastikgruppe in Oberteuringen – „dort wird sogar gesungen und geklatscht“, wie Karl-Heinz Jaekel mit einem Schmunzeln zusammenfasste.
Im kleinen Rahmen verabschiedete sich Rosemarie Baur als Koordinatorin des DRK-Bewegungsprogramms im westlichen Bodenseekreis – nach 38 Jahren. Als Gruppenleiterin wird die Überlingerin weiterhin aktiv sein. Ihre Aufgaben als Koordinatorin hat sie an Sigrid Danckert übergeben, die seit Jahresbeginn im DRK-Kreisverband Bodenseekreis den Bereich Bewegungsprogramme als hauptamtliche Kursverantwortliche koordiniert. Karl-Heinz Jaekel dankte Baur, der „tragenden Säule der Seniorengymnastik“. Es „ist unermesslich, was Sie an Zeit und Herzblut in Ihre Aufgabe investiert haben“.
Nach 31 Jahren als Übungsleiterin, zuletzt als Vertretung in der Seniorenbegegnungsstätte Haus Sonnenuhr in Friedrichshafen, verabschiedete sich auch Karin Lutz. Susanne Steinmetz gab ebenfalls ihren Rückzug bekannt. Sie war 13 Jahre als Übungsleiterin aktiv und hat unter anderem Nordic Walking für Senioren angeboten. Zuletzt leitete sie noch eine Gymnastikgruppe in Nußdorf. Abschied nehmen hieß es auch von Waltraud Eckert, die neun Jahre Übungsleiterin war und jetzt ihre beiden Gruppen in Aach-Linz und Großschönach an eine Nachfolgerin übergab. Nach sechs Jahren zog sich auch Gabi Federmann aus Friedrichshafen aus ihrer Aufgabe zurück. Sie hatte eine Gruppe in Fischbach geleitet.
Karl-Heinz Jaekel gab den Übungsleiterinnen mit auf den Weg: „Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie immer ein Quäntchen Zufriedenheit und Freude aus Ihrem ehrenamtlichen Engagement ziehen können.“